Neue News„Resilienz-Landkarte“ für mehr Sicherheit der Supply Chain

Nicht nur die Havarie der Ever Given im Suez-Kanal hat die Widerstandsfähigkeit der Lieferketten unter Beweis gestellt.

Neue News„Resilienz-Landkarte“ für mehr Sicherheit der Supply Chain

Nicht nur die Havarie der Ever Given im Suez-Kanal hat die Widerstandsfähigkeit der Lieferketten unter Beweis gestellt. Auch andere Ereignisse in der Vergangenheit haben immer wieder einen Stress-Test für die globalen Supply Chains dargestellt: Seien es Naturkatastrophen, wie der Ausbruch des Vulkans Eyjafjallajökull auf Island im Jahr 2010. Der Vulkan spuckte Asche von März bis Mai aus und verursachte dadurch massive Einschränkungen im Flugverkehr. Die nordwestliche Hemisphäre Europas konnte flugtechnisch nicht mehr bedient werden und die Mehrzahl der Flugzeuge (Passagier- und Frachtflugzeuge) mussten notgedrungen umgeroutet werden. Daraus abgeleitet, entstand ein massiver Aufwand, um etwa Waren von Spanien aus in Europa zu verteilen. Weitere Beispiele sind die Tsunami Katastrophe in Japan, Brände in den Werken von Lieferanten oder Streiksituationen.

Lieferketten widerstandsfähig und zukunftssicher aufzubauen, ist sicherlich eine Kernaufgabe des Supply Chain Managements. In diesem Kontext spricht man auch von der Supply Chain Resilienz zur robusten und sicheren Gestaltung der komplexen und globalen Verknüpfungen.

Rückschläge besser wegstecken

Resilienz stammt aus dem lateinischen „resilire“ und bedeutet so viel wie zurückspringen oder abprallen. Auf das Supply Chain Management angewandt, steht Resilienz für die Fähigkeit der Lieferkette, nach Rückschlägen, Störungen oder gar Ausfällen wieder in die ursprüngliche Funktionstüchtigkeit zurückzufinden oder – im Idealfall – sogar gestärkt aus einer Krise hervorzugehen.

Das Thema ist nicht neu: Professor Sheffi vom MIT (Massachusetts Institute of Technology) hat bereits 2005 auf Risiken und Auswirkungen hingewiesen. Die wesentlichen Aspekte einer resilienten Lieferkette fasst er in fünf Faktoren zusammen:

Agilität: Schnelle & angemessene Reaktionsfähigkeit auf sich ändernde Rahmenbedingungen
Redundanz: Mehrfaches Vorkommen von Informationen oder Elementen für bessere Vergleichbarkeit der Prozesse (z.B. gleiche Software an verschiedenen Standorten)
Dezentralität: Betrieb verschiedener Standorte, um im Fall von Krisen, Katastrophen etc. handlungsfähig zu sein
Diversität: Förderung von interdisziplinären und interkulturellen Ansätzen, Integration von „Querdenkern“ für neue Impulse
Permanenter Lernprozess: Unternehmensprozesse kontinuierlich verbessern, Systemanpassungen umsetzen

Datenbasiertes Tool sorgt für mehr Sicherheit

Um die Widerstandsfähigkeit zu messen und eventuell zu verbessern, hat sich der FM Global Resilienz Index als ein wirksames Werkzeug in der Realität bewährt. Mithilfe dieses Index‘ kann die Widerstandsfähigkeit der Supply Chain sogar standortabhängig prognostiziert werden. Der FM Global Resilience Index ist ein datenbasiertes Tool, das die Resilienz von Unternehmen in weltweit 130 Ländern und Gebieten miteinander vergleicht. Zwölf Treiber, die sich maßgeblich auf die Widerstandsfähigkeit von Unternehmen auswirken, werden dabei zu drei Faktoren Wirtschaft, Risikoqualität und Lieferkette zusammengefasst.
Mit Hilfe der Treiber und Faktoren ermöglicht der Index die Abbildung verschiedener Länder oder Weltregionen in einer Art „Resilienz-Landkarte“.

Transparenz von Lieferketten

Da sowohl die innerbetriebliche Resilienz als auch die Resilienz der eigenen Lieferkette maßgeblich von äußeren Faktoren abhängig ist, können Entscheider mit den Daten des Index‘ Aussagen über die wahrscheinliche Widerstandsfähigkeit der Lieferkette in einer bestimmten Weltregion treffen. Dies kann einen entscheidenden Vorteil bei der Planung künftiger Geschäftsstrategien bedeuten.
Zu den Treibern der Lieferketten-Resilienz gehören demnach:

Die Qualität der Infrastruktur
Der Umfang der Korruptionskontrollen
Die Transparenz in der Lieferkette
Die Qualität der Zulieferer
Global agierende Unternehmen sind häufig von den lokalen Gegebenheiten sowie den dort geltenden Standards abhängig. Dass die Infrastruktur und die Zulieferer widerstandsfähig aufgestellt sind, ist daher ebenso wichtig wie die Lieferkettentransparenz. Die Ortung und die Nachverfolgbarkeit der Fracht in Echtzeit ist inzwischen ein zentraler Wettbewerbsfaktor für viele Unternehmen und laut Index ebenfalls ein wichtiges Indiz für die Resilienz in der Supply Chain: Nur wer über eine transparente Lieferkette verfügt, kann reaktionsschnell auf sich ändernde Rahmenbedingungen reagieren (Agilität).

MBS Logistics hilft Ihnen gerne, die Widerstandsfähigkeit der eigenen Lieferkette zu stärken. Wir unterstützen Sie bei der Analyse und Umsetzung einer transparenten Supply Chain, auch unter Nutzung unseres Tools „Perfect Supply“. Als Unternehmen, welches über transparente Prozesse verfügt, sind wir nicht nur in der Lage, Probleme und Schwachstellen zu identifizieren, sondern auch die Prognosefähigkeit und Agilität zu erhöhen. Elemente, die für eine widerstandsfähige Supply Chain essenziell sind.

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Andreas Janetzko

andreas.janetzko@mbslogistics.com

+49 2203 9338-515